Unser Verein

Geschichte des Heimat- und Trachtenvereins Cammer

 

1971

Obwohl das Gründungsprotokoll (erst) am 16. Oktober 1971 aufgesetzt und von allen Mitgliedern des "ersten Vorstandes in der Geschichte des Heimat- und Trachtenvereins Cammer" unterzeichnet wurde, gab es bereits seit dem 1. Mai desselben Jahres die er-sten Vorstellungen in der Öffentlichkeit. In diesem Zusammenhang ist zu erinnern an den ersten Auftritt überhaupt: am 31. Mai 1971 um 10 Uhr in Bad Stehbrink. Noch am gleichen Abend wurde der Tanzkreis im Kursaal von Bad Eilsen von den anwesenden Gästen herzlich empfangen. Doch zunächst das von Willi Knoop aufgesetzte Gründungsprotokoll und zwei Fotos aus dem Jahre 1970/1971: Aus diesem Protokoll geht hervor, dass man bereits zwei Jahre lang Vorarbeit geleistet hatte. Hervorzuheben sind außerdem der Wille und die selbst auferlegte "Pflicht", sowohl beim Tragen der Tracht als auch bei Musik und Tanz - getreu der Überlieferung - die Tradition zu pflegen und zu bewahren. Der Verein gab sich den Namen "Trachtengruppe Cammer". Eine notarische Eintragung war nicht vorgesehen, wohl aber erfolgte der Zusammenschluss der Mitglieder und die Wahrnehmung ihrer Aufgaben nach dem Vereinsgesetz. Fortan wurde auf dem Saal bei Seeles regelmäßig geübt.

 

Einstudiert wurden die überlieferten Bauerntänze: Settedanz, Freischütz, Windmühlenflügel, Mein Mann ist gefahren ins Heu und der Holländische Bauerntanz. Die Kinder übten ein den Tanz "Sieben Ellen Bottermelk". Bei den Veranstaltungen in jüngster Zeit führen die Gruppen und Kreise den "Beckedorfer" und den "Kegler" auf.

 

Die erste Versammlung fand am 20. November 1971 statt. Elf Mitglieder waren erschienen. In der kurzen Zeit konnte der Kassierer einen Kassenbestand von immerhin DM 1.032,05 vorweisen. Festgelegt wurde der Mitgliedsbeitrag von DM 1,00 für Erwachsene pro Monat, für Jugendliche DM 0,50. Beschlossen wurde die Anschaffung eines Verstärkers für die Übertragung der Musik. Außerdem nahm man den Vorschlag an, im Bückeburger Museum ein Friller Zimmer einzurichten. Jedenfalls sollte diese Anregung dorthin weitergegeben werden. Die Trachtengruppe arbeitete mit Erfolg! Die dargebotenen Tänze bedachten die Zuschauer mit großem Beifall, vor allem bewunderte man die mit Sorgfalt anfertigten oder aufgearbeiteten Trachten. Das blieb nicht ohne ebne Wirkung auf die Gemeinde Cammer.

 

Gründungsprotokoll
Gründungsprotokoll

 

 

1972

Bei der ersten Jahreshauptversammlung am 4. Februar 1972 meldeten sich zahlreiche neue Mitglieder an. Somit betrug am Schluss dieser Veranstaltung die Mitgliederzahl = 44. Sorge und Ärger bereitete einzig die Übertragung der Musik durch die Verstärkeranlagen bei auswärtigen Auftritten. Oft waren die Geräte zu langsam eingestellt, oder die Qualität der Übertragungen ließ zu wünschen übrig. Erntefeste In Cammer gelingen immer. Es sind die Einsatzbereitschaft, der Sinn für Dorfgemeinschaft und eine lebendige Solidarität unter den Nachbarschaften, die diese Veranstaltung Jahr für Jahr für alle Beteiligten zu einem Erlebnis werden lassen. Das begann so bereits beim Erntefest am 23. 9. 1972. Seither und schon einige Jahre zuvor war und ist die Dorfjugend Ausrichter dieses Festes. Unterstützt durch den Heimat- und Trachtenverein traten seinerzeit das erste Mal der Kinder- und Jugendkreis in Friller Tracht auf. Als Gäste konnten Tanzgruppen aus Lauenhagen, Nordsehl und Röcke begrüßt werden, diesmal auf den festlich hergerichteten Platz hinter "Kreugers" (Karl Friedrich und Brigitte Prange). Höhepunkte der Erntefeste in Cammer sind die Umzüge mit den geschmückten Wagen. Oft durchfahren mehr als 25 liebevoll mit Erntemotiven versehene "Gespanne" das Dorf. Inzwischen wurde erwogen, ob sich aus der Trachtengruppe heraus vielleicht ein Heimatverein gründen ließe. Solche Überlegungen fanden ihre Verwirklichung bei der Jahreshauptversammlung am 3. 2. 1974.

 

1974

Einstimmig entschied man sich für den Namen "Trachten-und Heimatverein Cammer". Ein einmaliges und besonderes Ereignis war die Einweihung der Aue-Kanal-Brücke am neu errichteten Rastplatz "Friedrichs Ruh". In ihrer Freizeit und an manchen Wochenenden hatten zahlreiche Helfer dieses Projekt verwirklicht. Am 1. Mai 1974 konnte Willi Knoop diese Kanalüberquerung ihrer Bestimmung übergeben. Hierbei durchschnitten Heinrich Röhler und Christian Essbaum ein rotweißes Band. Aus diesem Anlass angereist aus Hamburg war die Nichte des hier in Cammer einst sehr verehrten Hegemeisters Friedrich Rabe, dessen Vorname seit 1926 auch als Name seines "Lieblingsplatzes" hier im Walde gilt.

 

Am 1. Mai des darauffolgenden Jahres wurde Christian Essbaum zum Ehrenmitglied des Heimatvereins ernannt. Der 1. Vorsitzende überreichte ihm hierzu eine Urkunde. Inzwischen gehört es in Cammer zur Tradition, sich am 1. Mai unter den Eichen und Buchen sich einzufinden, um in froher Geselligkeit den schönsten Monat des Jahres mit Musik und Gesang zu begrüßen. Die erfolgreichen Auftritte der Tanzkreise ermöglichte nun auch die Teilnahme an Trachtenfesten im Bundesgebiet. Erstmals folgte man einer Einladung zum Gautrachtenfest nach Reichenbach an der Fils vom 6. Juli bis zum 8. Juli 1974. Hieran nahmen auch die Trachtengruppen von Lauenhagen und Nordsehl teil, begleitet von der Trachtenkapelle Bückeburg. Seither nehmen die Tanzkreise des Heimat- und Trachtenvereins Cammer an zahlreichen Veranstaltungen auf Bundesebene teil. Umgekehrt wurden seither Gäste aus dem In- und Ausland eingeladen.

 

1976

Im März 1976 fand die Jahreshauptversammlung des Heimat-und Trachtenvereins in Anwesenheit des Fürsten Phillip Ernst zu Schaumburg - Lippe in den Räumen der Schule statt. Inzwischen wurden die Ansichtskarten der Tanzkreise in Friller Tracht mit großem Verkaufserfolg abgesetzt, so dass eine Nachbestellung erfolgte. Ebenso gut konnten die Anstecknadeln verkauft werden. Einer besonderen Beliebtheit erfreut sich das Lagerfeuer zur Sommersonnenwende. Seitdem Otto und Dietmar Richter unter selbstlosen Einsatz zusammen mit Friedrich Spannuth am Dornenteich einen Stau anlegten und somit ein in diesem Bereich landschaftsgerechtes Biotop schufen, werden die Sonnwendfeiern dort durchgeführt. Es gibt dann Grill Spezialitäten, am Lagerfeuer wird anschließend gesungen und Geschichten in plattdeutscher Sprache werden vorgetragen. Auf diese Weise erinnert man sich des altgermanischen Brauchs zur Sommersonnenwende. Seit einigen Jahren wird vor den Hauptversammlungen zu einem Abendessen geladen. Diese "Bereicherung" im Programm trägt zu einem guten Besuch dieser Zusammenkünfte bei. Auch Dia-Vorträge wurden von den Bürgern gut angenommen. Immer wieder gern betrachtet werden die von Otto Richter vorgezeigten Bilder. Mit der Kamera vertraut wie sonst niemand in Cammer, bringt er uns die Schönheiten der Natur nahe, unseren Wald im Wandel der Jahreszeiten und die Vielfalt der Lebewesen vom Marienkäfer bis zum röhrenden Hirsch in der Brunft. Von der Evangelischen Kirchengemeinde beauftragt, stellte Erhard Saecker erstmals einen umfassenden Beitrag zur Siedlungsgeschichte unserer Ortschaft zusammen. In der Jahreshauptversammlung 1986 stellte er mit Dias und in einer Ausstellung seine Arbeit vor. Bei seinen Nachforschungen im Staatsarchiv fand er hierbei die Akten und Aufzeichnungen über die Auswanderung Cammer Bürger in die USA, Seine Ausarbeitung "Cammer - Indianapolis" stellte er 1990 vor. Es waren 185 Einwohner unseres Ortes, die in den Jahren zwischen 1834 und 1893 nach Nordamerika auswanderten.

 

1984

Nach 13 Jahren übergab am 14. 4. 1984 Willi Knoop das Amt des 1. Vorsitzenden ab an Klaus Borcherding, der die Geschäfte des Vereins zwei Jahre verwaltete. Hiernach übernahm Willi Knoop noch einmal den 1. Vorsitz. Aus gesundheitlichen Gründen wollte er die Vereinsarbeit abgeben.

 

1994

Als geeigneter Nachfolger bot sich Gerd Budde an, der auch einstimmig von den Mitgliedern der Jahreshauptversammlung am 19. 3. 1994 gewählt wurde. Dieses Amt hatte er bis zum Jahre 2002 inne. Dann übernahm Karl-Friedrich Lampe dieses Amt. Seitdem leitet er die Geschicke des Heimat- und Trachtenvereins, tatkräftig unterstützt von den aktiven Mitgliedern des Vorstandes.

 

2002

Karl-Friedrich Lampe übernimmt das Amt des ersten Vorsitzenden

 

2021

Nico Stahlhut übernimmt das Amt des ersten Vorsitzenden

 

2023

Der Verein feiert mit zweijähriger Verspätung sein 50-jähriges Jubiläum mit Tanz in den Mai und Festkommers (Link)

Ein neues modernes Vereinslogo löst das bisherige Vereinslogo ab.

 


Originaldokument